DER WEG VOM ÖL IN DEN TANK
Der große Teil dieses Öls ist nicht für den Verkauf bestimmt, sondern wird auf Anordnung des Bundes aufbewahrt. Wer Treibstoffe und Heizöl importiert, muss ein Pflichtlager führen. Alle Öl-Pflichtlager zusammen könnten die Schweiz 4,5 Monate lang versorgen - bei einem derzeitigen Jahresverbrauch von 12 Millionen Tonnen pro Jahr. Der Wert der gelagerten Energieträger beläuft sich auf über vier Milliarden Franken.
BEZUGSQUELLEN
Damit es zu keinen Engpässen kommt, führt ein Netz verschiedener Versorgungswege, Erdöl und Erdölprodukte aus vielen Ländern auf unterschiedlichen Verkehrsträgern in die Schweiz. Diese Vielfalt ermöglicht eine optimale Versorgungssicherheit. Etwa ein Drittel des Bedarfs wird unverarbeitet, als Rohöl, importiert. Zwei inländische Raffinerien fertigen daraus die ganze Palette der in der Schweiz verwendeten Brenn- und Treibstoffe sowie eine Reihe von Spezialprodukten. Die übrigen zwei Drittel werden in ausländischen Raffinerien verarbeitet und passieren die Schweizer Grenze als gebrauchsfertiges Benzin, Heizöl, Dieselöl, Flugpetrol, Schmierstoff oder als Ausgangsprodukt für die chemische Industrie. Die Schweizer Raffinerien bevorzugen hochwertige, schwefelarme, relativ leichte Rohöle aus dem afrikanischen Raum. Die Nordsee und der Mittlere Osten tragen hingegen nur um die 10% zu den Rohölimporten bei. Wichtigste Lieferantin für Erdölprodukte ist die EU.
TRANSPORTARTEN
Rohöl und Erdölprodukte werden auf vier verschiedene Arten in die Schweiz transportiert:
DIE SCHWEIZER RAFFINERIEN
Ein großer Teil des per Tanker nach Europa gelangenden Rohöls wird in Raffinerien im Gebiet der niederländischen und belgischen Seehäfen verarbeitet. Diese Großanlagen versorgen die Schweiz mit einem bedeutenden Teil der benötigten Brenn- und Treibstoffe. Seit den sechziger Jahren verfügt die Schweiz jedoch auch über zwei eigene Raffinerien, wobei nur noch diejenige in Cressier aktiv betrieben wird. Beide befinden sich in der Westschweiz und sind durch das internationale Pipelinesystem erschlossen, das sie mit Rohöl überwiegend aus dem nordafrikanischen Raum beliefert. Im Vergleich zu den gewaltigen Raffinerien, wie sie etwa in Deutschland, den Niederlanden und Frankreich stehen, sind Ausmaße und Kapazitäten der beiden Schweizer Raffinerien bescheiden. Für die Versorgungssicherheit der Schweiz spielen sie jedoch eine nicht zu unterschätzende Rolle. Die Inlandsraffinerien sind in der Lage, alle in der Schweiz benötigten Brenn- und Treibstoffe herzustellen. Sie liefern ein Drittel der landesweit verbrauchten Erdölprodukte, d.h. rund viereinhalb Millionen Tonnen jährlich.
Per Lastwagen können auch relativ geringe Brenn- und Treibstoffmengen kostengünstig, rasch und flexibel praktisch überallhin geliefert werden. Die reibungslose Versorgung der Kunden mit Erdölprodukten stellt keine geringe logistische Herausforderung dar.
DER WEG ZUM ENDVERBRAUCHER
Aus dem Rheinschiff, dem Kesselwagen, der Pipeline oder dem Camion gelangen die importierten Erdölprodukte in eines der rund 100 über die ganze Schweiz verteilten Großtanklager. Von den Tanklagern aus erfolgt die Feinverteilung der Produkte auf der Schiene oder Straße. Auf dem letzten Streckenabschnitt unterwegs zum Kunden spielt der Camion die Hauptrolle. Kein anderes Transportmittel gewährt den Händlern größere Flexibilität: Per Lastwagen können auch relativ geringe Brenn- und Treibstoffmengen kostengünstig, rasch und flexibel praktisch überallhin geliefert werden. Die reibungslose Versorgung der Kunden mit Erdölprodukten stellt keine geringe logistische Herausforderung dar. Zu den Endkunden der Mineralölhändler zählen rund 3500 Markentankstellen, deren Treibstoffvorräte teils täglich ergänzt werden müssen. Dazu kommen Betriebstankstellen großer Firmen und zwei Drittel der Schweizer Wohnungen, welche mit Heizöl versorgt werden wollen. Rund viereinhalb Millionen Tonnen jährlich.
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Damit es zu keinen Engpässen kommt, führt ein Netz verschiedener Versorgungswege, Erdöl und Erdölprodukte aus vielen Ländern auf unterschiedlichen Verkehrsträgern in die Schweiz.